WSR051 Der Parasympathikus: Von der "Gottesurteilsbohne" und dem „Schwiegermuttergift“

Diese Episode ist wahrscheinlich das giftigste Gespräch, das Hans-Dieter Höltje und Bernd Rupp im Rahmen des Wirkstoffradio bisher geführt haben, denn sie besprechen den Parasympathikus, an dem so bekannte Gifte wie E605 und Physostigmin binden.

Acetylcholin dargestellt als Pusteblume, gebunden an drei aromatische Ringe dargestellt als Hamburger - auf einem Tisch liegend auf dem ein wissenschaftliches Paper, eine Molekülzeichnung, eine WSR-Tasse und ein Körperhörer liegen
Die „Burger-Pusteblume“, neben einem wissenschaftlichen Artikel über Acetylcholin von Herrn Höltje, einer Molekülzeichnung von ihm zum selben Thema und eine Wirkstoffradio-Kaffeetasse und Kopfhörer. Design: @BarthvanRossum

Der Parasympathikus ist Teil des vegetativen Nervensystems und steuert dort unterschiedliche Erholungs- und Regenerationsmechanismen des Körpers. Der endogene Ligand des Parasympathikus ist Acetylcholin, deswegen sprach man früher auch vom cholinergen System.
Prinzipiell kann man die am Parasympathikus angreifenden Wirkstoffe in drei Gruppen einteilen. Direkte und indirekte Parasympathomimetika, die aktivierend wirken. Die Parasympatholytika können das Acetylcholin vom Rezeptor verdrängen und damit eine Aktivierung des Parasympathikus verhindern.

Abschließend gehen Hans-Dieter und Bernd noch auf ein Hörer:innen Feedback ein und besprechen wieso Magnesiumionen den Effekt von Calciumionen beeinflussen können, dies aber nichts mit Calciumkanalblockern zu tun hat.

(Im Podcast gibt es Kapitelmarken, die den Zwischenüberschriften hier im Text entsprechen, so dass es einfacher ist, bestimmte Teile erneut zu hören. Nicht jede Kapitelmarke hat eine Zwischenüberschrift, manchmal fassen wir mehrere Kapitel zusammen.)

Begrüßung

Wir bedanken uns bei den Organisatoren von cyber4edu, dass wir Ihre BigBlueButton (BBB) Instanz für zukünftige Hörer:innen Treffen testen dürfen.

Kommentar zu WSR049

Metabolisierung von Nafamostat

Strukturformel von Nafamostat; Quelle: Speedpera, Public domain, via Wikimedia Commons

Funktion von Proteasen

Parasympathikus

Rezeptorsysteme

Lokalisation der Rezeptoren und deren Wirkung

Cholinerge Rezeptoren befinden sich am Herz, im Magen-Darm-Trakt, am Auge und in den Bronchien. Am Herz sinken Frequenz und Tonus, im Magen-Darm-Trakt steigt die Motilität, und die Sekretion von Magen- und Verdauungssäfte wird angeregt, am Auge wird die Pupille erweitert und der Tränenfluss steigt, die Bronchien werden kontrahiert.

Acetylcholin als Neurotransmitter

Acetylcholin
Struktur von Acetylcholin; Quelle: NEUROtiker, Public domain, via Wikimedia Commons

Spezifische Achetylcholinesterase

Nachtrag zum sympathischen System

Lokalisierung GPCR und Ionenkanäle im Parasympathikus

Unspezifische Acetylcholinesterase

Spaltung des Acetylcholin

Acetylcholin dargestellt als Pusteblume, gebunden an drei aromatische Ringe dargestellt als Hamburger - auf einem Tisch liegend auf dem ein wissenschaftliches Paper, eine Molekülzeichnung, eine WSR-Tasse und ein Körperhörer liegen
Die „Burger-Pusteblume“, neben einem wissenschaftlichen Artikel über Acetylcholin von Herrn Höltje, einer Molekülzeichnung von ihm zum selben Thema und eine Wirkstoffradio-Kaffeetasse und Kopfhörer. Design: @BarthvanRossum

Muskarin und muskarinerge Effekte

Struktur von Muskarin
Struktur von Muskarin, Quelle: Yikrazuul, Public domain, via Wikimedia Commons

Carbachol als pharmazeutisch nutzbares Mimetikum

Struktur von Cabachol
Struktur von Carbachol; Public domain

Carbaminsäure als Namensgeber für das Carbachol

Struktur von Carbaminsäure
Struktur von Carbaminsäure, rot H2N- Aminogruppe: Ersetzt man diese durch eine HO- Gruppe erhält man Kohlensäure während wenn sie durch eine H3C- Gruppe ersetzt wird Essigsäure. Ersetzt man die blau markierte Hydroxygruppe durch eine zweite NH2 Gruppe erhält man Harnstoff.

Definition direkte Parasympathomimetika

Pilocarpin

Struktur von Pilocarpin
Struktur von Pilocarpin, Quelle: Jü, Public domain, via Wikimedia Commons

Definition indirekte Parasympathomimetika

Physostigmin aus der Kalabarbohne

Struktur von Physostigmine
Struktur von Physostigmin; Quelle: Ring0, Public domain, via Wikimedia Commons

Neostigmin

Struktur von Neostigmin
Struktur von Neostigmin; Quelle: Jü, CC0, via Wikimedia Commons

Phosphorsäureester als irreversible Acetylcholinesterasehemmer

Struktur von Parathion

Struktur von Parathion
Struktur von Parathion; Quelle: Jü, Public domain, via Wikimedia Commons

Die E Nomenklatur

Atropin als Muttersubstanz der Parasympatholytika

Struktur von Atropin
Struktur von Atropin; Quelle: Harbin, Public domain, via Wikimedia Commons

Nicotin und die Bindung am nicotinergen System

Struktur von Nicotin
Struktur von Nicotin; Quelle: NEUROtiker, Public domain, via Wikimedia Commons

Spezifische Hemmstoffe des Nicotinergen Systems

Hörer:innen Feedback

Bernd liest folgende Auszüge aus der E-Mail von B. Grün:
Hallo!
Vielen Dank für das neue Wirkstoffradio!
Nur ganz kurz zu dem unsäglichen Begriff der Calciumantagonisten:
Das wird aufgegriffen als Marketinginstrument zur Anpreisung von „natürlichen Calciumantagonisten“ zur Blutdrucksenkung. Was kann das sein? Festhalten: Magnesium!
xxx
Das hat mich in der Apotheke durchaus schon mal in Erklärungsnöte gebracht, weil klingt ja soooo logisch!
Deshalb besonderen Dank für diesen Hinweis.

Liebe Grüße
B. Grün

Hans-Dieter und Bernd sind sehr froh über diese Anregung und freuen sich schon auf weitere Fragen oder Hinweise der Hörer:innen.


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Prof. Dr. Dr. Hans-Dieter Höltje
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